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Ing.in Mag.a Dr.in Karin Zauner hat in ihrer Doktorarbeit die EntscheidungsträgerInnen in den österreichischen Medien zu den Herausforderungen befragt, die sich durch Zuwanderung ergeben. Im VSI-Club am 12. Feber hat sie über ihre Forschungsarbeit gesprochen.
Medien spielen bei der Integration von Zuwanderern eine entscheidende Rolle. Es sind die Massenmedien, die tagtäglich die Bilder in den Köpfen der Menschen („the pictures in our head“, Lippmann 1922) erzeugen und ihnen tagtäglich Wirklichkeitsentwürfe anbieten. Medien beeinflussen das Klima in einem Land. Sie können Meinungen verstärken oder abschwächen, sie können stereotyp oder differenziert berichten. Wenn die Mehrheitsgesellschaft den zugewanderten Menschen ständig signalisiert: „Ihr seid hier nicht willkommen!“ dann wird Integration nicht funktionieren.
Medien sind Instanzen der Ankennung und Akzeptanz und Anerkennung in einer Gesellschaft und haben daher eine große Verantwortung, der sie – so zeigen es Studien – nicht gerecht werden. ImmigrantInnen würden demnach meist als Problem und Bedrohung für die Mehrheitsgesellschaft dargestellt, in Zusammenhang mit Kriminalität, wachsenden Sozialkosten, mit dem (illegalen) Beziehen von Sozialleistungen, mit Arbeitsplatzproblematik, mit religiösen bzw. kulturellen Konflikten, mit Sprachdefiziten und Bildungsproblemen, mit Konflikten in Wohnbauten, etc.
Oft werden Metaphern verwendet: wie „Überfremdung“, „Ausländerwelle, -ansturm, -flut, -schwemme, -lawine“, „Schmarotzer“, etc. ImmigrantInnen kämen zudem kaum selber zu Wort und würden als passive Objekte behandelt. Vor diesem Hintergrund gewinnt die KommunikatorInnenforschung im Themenfeld „Immigration und Medien“ an Bedeutung.
Ing.in Mag.a Dr.in Karin Zauner (VSI-Vorstandsmitglied) hat in ihrer Doktorarbeit die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in den österreichischen Medien zu den Herausforderungen befragt, die sich durch Zuwanderung ergeben. Einerseits für die JournalistInnen, für die Medieninhalte, die Medienorganisation, den Medienmarkt, aber auch für die Medienpolitik. (Für diese Arbeit wurde ich im Jahr 2011 für den österreichischen Medienforschungspreis von Bundesminister Dr. Karlheinz Töchterle ausgezeichnet!)
Im VSI-Club am 12. Feber hat Ing.in Mag.a Dr.in Karin Zauner ein Kurzreferat über ihre Forschungsarbeit gehalten. Im Anschluss daran wurde intensiv über Medien und Fremdenfeindlichkeit in Österreich diskutiert. Für viele Genossinnen und Genossen war die Tatsache neu, dass Österreich zu den ausländerfeindlichsten Ländern in Europa zählt und dass der Diskriminierungsschutz im Bereich der Medien unterentwickelt ist. Aufgrund der lebendigen Diskussion wird der VSI weitere Veranstaltungen zu diesem Themenfeld planen.
Weitere Infos zu dem Thema findest du auf dem Blog Immigration, Diversität und Medien (von Karin Zauner).
